Bockerer II
Österreich ist frei !

1996
Produktion: Epo-Film in Zusammenarbeit mit Terra-Film
Mit Unterstützung von WFF (Wiener Filmfinanzierungsfonds), ORF (Film/Fernsehabkommen), Land Niederösterreich

Regie: Franz Antel
Drehbuch: Franz Antel, Martin Becher, Beatrice Ferolli, Wilhelm Pribil, Carl Szokoll
Kamera: Helmut Pirnat
Ton: Herbert Prasch
Schnitt: Charlotte Müller
Ausstattung: Herta Pischinger-Hareiter
Kostüme: Uli Fessler
Musik: Gerhard Heinz

Darsteller: Karl Merkatz, Alexander Wussow, Caroline Vasicek, Marianne Nentwich, Ida Krottendorf, Heinz Petters, Michael Schottenberg, Ludwig Hirsch, Thaddäus Podgorski, Heinrich Schweiger, Heinz Marecek, Gennadi Vengerov u.a.

Verleih in Österreich: Constantin
Weltvertrieb: Wien-Film
35mm, Farbe, 95 Minuten



"Der Bockerer" (1981) gilt als einer der größten Erfolge des österreichischen Films. Nach dreijähriger Vorbereitungszeit und genau 50 Jahre nach seinem ersten Film drehte Regiealtmeister Franz Antel nun die langerwartete Fortsetzung.

Karl Merkatz spielte Karl Bockerer, die tragisch-komische Figur des kleinen Wiener Fleischhauers, der einen eigensinnig-listigen Widerstand gegen die Nazi-Diktatur entwickelte. In der Fortsetzung wird Karl Merkatz alias Karl Bockerer zum Schirmherr der Liebe zwischen einem jungen Österreicher, einem der wenigen, die aus Stalingrad zurückgekommen sind, und einer ukrainischen Dolmetscherin, der von Stalin Sippenhaftung droht, weil ihr Vater sich von den Deutschen gefangen nehmen ließ.

Die beiden Liebenden (Elena und Gustl) werden von Caroline Vasicek, dem Star aus "Die Schöne und das Biest" in ihrer ersten Filmrolle, und Alexander Wussow dargestellt. Mit dabei sind auch wieder Publikumslieblinge wie Ida Krottendorf (Binerl Bockerer), Heinz Petters (Franzl Hatzinger), Heinz Marecek (Dr.Rosenblatt), Michael Schottenberg (Gstettner), Marianne Nentwich (Anna), Thaddäus Podgorsky (Pfalzner), Heinrich Schweiger (Major Novotny), Dolores Schmidinger (Mitzi), Erich Padalewski, Stephan Paryla, Ludwig Hirsch, Walter Langer u.v.a.

Gedreht wurde vom 8. Juli bis 10. August 1996 in Wien und Niederösterreich. In der Halle 4 der Filmstadt Wien waren die Fleischerei, die Bockerer-Wohnung und eine Gefängniszelle aufgebaut. Attraktive Außendrehs waren z.B. der Wiener Stadtschulrat (als russische Kommandatur), die große Verladehalle am Nordwestbahnhof (als Statisten im Einsatz: Soldaten des Bundesheeres), der Bahnhof Straßhof und die Ennsbrücke an der Bundestraße 1 (der einstigen Grenze zwischen russischer und amerikanischer Zone).

Inhalt:

Wien, im dritten Jahr nach dem Krieg, im dritten Jahr, in dem es wieder ein Österreich gibt. Überall regen sich die Kräfte des Wiederaufbaues der Stadt.

Der Bockerer und seine Frau Binerl haben den Krieg heil überstanden, wenn auch sein Fleischergeschäft den Bomben zum Opfer fiel. Im Zentrum der Stadt, im ersten Bezirk, hat er sich neu eingerichtet, in der viergeteilten Stadt, in der der Alliierte Rat das Sagen hat. Monat für Monat wechselt der Vorsitz: einmal die Russen, dann die Amerikaner, dann die Franzosen und schließlich die Engländer. Und einmalig auf der ganzen Welt sitzen die "Vier in einem Jeep" und sorgen für Recht und Ordnung.

Endlich kommen auch die Kriegsgefangenen heim und einer von ihnen ist Gustl, der im Leben der Bockerers eine große Rolle spielen wird.

Denn die Liebe von Gustl und Elena, der russischen Dolmetscherin im Alliierten Rat ist die Geschichte des Filmes. Und es ist diese Liebe, für die sich Karl Bockerer zum Schirmherr macht. Nicht deswegen, weil er Gustl und Elena besonders mag, sondern weil Elenas Vater von Stalin hingerichtet wurde und sie dem gleichen Schicksal nur entgehen kann, wenn sie einen Österreicher heiratet. Und so "kauft" Bockerer für Elena einen Bräutigam, weil es endlich aufhören muß mit Hitler da und Stalin dort, - und ihren Verbrechen.

Daß Bockerer österreichische Freunde bei den Besatzern hat, noch aus der Zeit vor 1938 - den Lieutenant der US Army Rosenblatt aus der Leopoldstadt und den russischen Major Novotny aus Simmering - hilft über erste bürokratische Schwierigkeiten hinweg, um die Heiratserlaubnis zu erhalten. Doch die überraschend vorgezogene Verlegung der Dolmetschabteilung zurück nach Rußland ändert plötzlich alles. Vor allem auch, weil Elena und Gustl sich wirklich ineinander verliebt haben.

Listenreich wie gegen die Nazis, gelingt es Bockerer diesmal den russischen Besatzern ein Schnippchen zu schlagen und Elena und Gustl in die amerikanische Besatzungszone zu schmuggeln.

Komisch und tragisch, menschlich berührend ist diese Odyssee. Nicht gegen etwas (wie in Bockerer I gegen Nazis), sondern für etwas, nämlich für das Niederreißen von Barrieren, für das Zueinanderfinden von Menschen, gleich welcher Rasse, Nation und Weltanschauung, setzt sich Bockerer in diesem Nachfolgefilm Bockerer II ein, in dem wir auch die uns liebgewordenen Freunde und Bekannten von Karl Bockerer wiederfinden.

Pressetext, Juli 1996


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