"Ein Herz wird wieder jung"

Otto Schenk: "Wir suchen wie die Spürhunde nach weiteren Stoffen."

Der ORF setzt seine bewährte Reihe von Wiederverfilmungen alter Komödienstoffe fort und zeigt einmal mehr Otto Schenk in einer Glanzrolle. "Ein Herz wird wieder jung" erzählt die Geschichte eines grantelnden Süßwaren-Fabrikanten, der durch das unerwartete Auftauchen einer erwachsenen Enkeltochter wieder Lebensfreude gewinnt. An der Seite von Otto Schenk agieren zahlreiche bekannte Darsteller, allen voran Annika Pages und Tobias Moretti. Der ORF zeigt die heiter-anspruchslose Komödie wieder an einem Spitzentermin: Samstag, 1. November, 20.15 Uhr in FS 2.

"Ein Herz wird wieder jung" erzählt die Geschichte des mürrischen Fabrikanten Friedrich Hoffmann (Otto Schenk), der mit Hilfe seiner beiden ungeliebten Neffen die Konditoreikette "Mona" betreibt. Als er eine zusätzliche Firma, die defizitäre Fabrik "Schokospaß" kauft, betraut er einen weitschichtigen Verwandten (Tobias Moretti) mit der Geschäftsführung. Eines Tages taucht seine erwachsene Enkeltochter Susanne (Annika Pages) auf, von der Hoffmann bis dahin nichts wußte. Damit beginnt ein neuer Abschnitt in seinem Leben. Doch die liebe Verwandtschaft ist alarmiert. Schließlich geht es um das spätere Erbe.

Nachdem die Remakes von "Mein Opa ist der Beste" (1995) und "Mein Opa und die 13 Stühle" (1996) beim österreichischen Fernsehpublikum enorm punkten konnten, will der ORF die Reihe mit weiteren Verfilmungen fortsetzen. Gespräche laufen, konkrete Titel gibt es noch keine. Hauptdarsteller Otto Schenk: "Derzeit sind wir alle wie die Spürhunde auf der Suche nach guten Komödienstoffen."

Daß es sich auch bei "Ein Herz wird wieder jung" um eine Wiederverfilmung handelt, stört Otto Schenk nicht: "Ich bin es gewöhnt, Rollen zu spielen, die vor mir schon andere gespielt haben und ich bin es auch gewöhnt, etwas eigenes daraus zu machen" sagt er über seine Rolle als Fabrikant Hoffmann. Daß er als Schauspieler in den nunmehr schon drei Neuverfilmungen stets eine ähnliche Figur zu verkörpern hatte, stört Schenk wenig: "Natürlich hätte ich ebenso eine andere Figur gespielt. Aber während im Theater eine weitgehendere Verwandlung möglich ist, kann man sich im Film eben äußerlich nicht so sehr verstellen."

Regisseurin Heide Pils, die auch das Drehbuch neu schrieb, hielt sich in den Grundzügen an die alte Vorlage von C.H. Diller und Walter Wassermann, veränderte aber den Zeitgeist von damals ganz wesentlich: "Vielen ist ja noch der Titel des Films von 1943 in Erinnerung. "Altes Herz wird wieder jung" spielte damals in Berlin und war ein typisches Unterhaltungsprodukt der Nazi-Zeit. Da waren stramme "Heil Hitler"-Grüße zu sehen und die weibliche Hauptfigur kam gerade vom Arbeitsdienst. Im neuen Plot lebt die Enkelin Susanne in einer Wohngemeinschaft und ist eine selbstbewußte junge Frau."

Für Heide Pils ist es wichtig, daß auch eine relativ simpel gestrickte Geschichte wie in "Ein Herz wird wieder jung" gut umgesetzt wird: "Eine Komödie funktioniert dann, wenn man die Menschen und die Figuren ernst nimmt. Darum schreibe ich gerne nachvollziehbare Geschichten mit pointierten Dialogen." Eine Fortsetzung der Komödienserie für den ORF kann auch sie sich gut vorstellen: "Schließlich kamen die Remakes bisher auf 1,7 Millionen Zuschauer. Diese großartigen Zahlen hoffen wir auch mit diesem Film zu erreichen."

S.Pyrker, 01.11.1997


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