Drehstart
für die "Bräute"

Die Epo-Film und Regisseur Johannes Fabrick ("Bernhardiner & Katz") starteten in Wien mit den Dreharbeiten zum neuen ORF-Film "Die Bräute". Der Film erzählt die Geschichte von Sibylle (Gabriele Benesch) und Adele (Franziska Sztavjanik). Ihre Ehemänner (Wolfram Berger und Alexander Lutz) sind Möchtegern-Gauner, die sich mit kleinen Coups gerade so über Wasser halten. Um der Langeweile zu entgehen, beschließen "Die Bräute", sich selbst einschlägig zu betätigen. Wider Erwarten sind sie dabei höchst erfolgreich.

Für Regisseur Johannes Fabrick ist der Film ein Spiel mit dem Gangstergenre und zugleich eine Emanzipationskomödie: "Zwei Frauen schließen sich zusammen und werden quasi die besseren Männer." Der Absolvent der Wiener Filmakademie arbeitete in den frühen 80er Jahren vor allem als Dokumentarfilmer. Kürzlich beendete Fabrick die Dreharbeiten zu dem Kinofilm "Beastie Girl", ein actionreicher Problemfilm, der einen Generationenkonflikt zwischen Mutter und Tochter thematisiert. Diese Produktion der Dor-Film wird Anfang '98 ins Kino kommen. Der TV-Film "Die Bräute" wird im Jänner '98 im Samstag-Abendprogramm des ORF ausgestrahlt.

Nach zwei Tagen in St. Pölten wird in Wien noch knapp vier Wochen gedreht. Das Drehbuch schrieb der 29jährige, in Wien lebende Grazer Autor Robert Treichler, der neben seiner Haupttätigkeit als "Profil"-Mitarbeiter u.a. das Fernsehspiel "Eine kleine Erfrischung" in Zusammenarbeit mit Thomas Roth geschrieben hat. "Die Bräute" schrieb er im Auftrag des ORF. Für die Wiener Dor-Film schrieb Treichler ebenfalls zusammen mit Thomas Roth das Drehbuch für den Kinofilm "Way Out", ein Krimi der 1998 in die Kinos kommen wird.

Gabriele Benesch über ihre Rolle der Sibylle in "Die Bräute": "Anfangs ist die Sibylle unbelastet und glücklich. Aber durch die Begegnung mit Adele bekommt ihr Leben einen Kick. Sie läßt sich mitreißen und findet plötzlich Gefallen am Gaunerdasein. Zusammen stecken sie schließlich ihre männlichen "Kollegen" ebenso wie die Polizei in die Tasche." Sibylle-Darstellerin Gabriele Benesch kommt zwar vom Theater, ist aber öfter auf den heimischen Bildschirm zu sehen. In "Tatort"- , "Eurocops"- und "Kommissar Rex"-Folgen spielte sie ebenso Hauptrollen wie zuletzt in Wolfram Paulus' Kinofilm "Du bringst mich noch um".

Franziska Sztavjanik ist vor allem Theaterschauspielerin und wenig aus dem Fernsehen bekannt. Zuletzt spielte sie in "Bernhardiner & Katz" neben Julia Stemberger. Ehemann Wolfram Berger ist aus zahlreichen Rollen in TV- und Kinofilmen bekannt, zuletzt war er kürzlich im österreichischen Spielfilm "Stille Wasser" zu sehen.

Als weiterer Ehemann der flotten "Bräute" ist Alexander Lutz zu sehen. Der ausgebildete Pianist und Schauspieler spielte unter anderem 1996 in der Roth-Verfilmung "Der See" sowie in zwei Staffeln des "Kaisermühlen Blues." Weitere Darsteller sind Elke Winkens, Leon Askin und Günther "Mo" Mokesch, der für "Die Bräute" auch die Filmmusik und etliche Songs beisteuert.

Auftraggeber für "Die Bräute" ist der ORF, dessen zuständiger Redakteur Ernst Petz an den Erfolg von "Bernhardiner & Katz" anschließen möchte. Petz nennt die "Bräute"-Vorlage "ein fulminant tolles Buch". Für den ORF, so Petz weiter, sei es in letzter Zeit zugleich leichter und schwerer geworden: "Uns steht im Bereich Kultur/TV-Film ja nur mehr der Samstag-Hauptabend als Sendeplatz zur Verfügung. Von den rund 42 Beiträgen, die wir pro Jahr an diesem Sendeplatz bringen, sind rund die Hälfte Zukäufe. Der Rest sind Co-Produktionen und immerhin bis zu zehn Fernsehspiele sind ORF-Eigenproduktionen." Die Budgets dafür bewegen sich pro Film um die 12 bis 14 Millionen Schilling.

S.Pyrker, 15.08.1997


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