Mundl wie er leibt und lebt:

...ein herzhafter Haustyrann
...ein unerschrockener Biertrinker
...ein streichelweicher Ehemann
und ein eingeschworener Familienmensch:
...ein echter Wiener eben !

Mitte der 70er Jahre glückte dem ORF ein Jahrhundertwurf - die Familienserie "Ein echter Wiener geht nicht unter".

Im Mittelpunkt das polternde Original Edmund "Mundl" Sackbauer (Karl Merkatz), der das Chaos des Lebens in einem überschaubaren Ausmaß bei sich zu Hause er- und überlebt, rund um ihn eine treue Familie: seine Frau Toni, die wenig sagt aber in entscheidenden Momenten doch das letzte Wort hat; sein Sohn Karli, der sehr nach dem Vater gerät und mit Irmi eine Tochter aus 'besseren Kreisen' heiratet, was den Nachteil von Schwiegereltern mit sich bringt - das sind die Werners, die sich an den rauhen Alltagston der Sackbauers nur ungern gewöhnen. Mundl-Tochter Hanni wiederum bringt ausgerechnet einen bebrillten Intellektuellen mit nach Hause und auch sonst gibt es jede Menge unerwarteter Entwicklungen...

Was als harmlose Abendunterhaltung gedacht war, entwickelte sich dank der ausgeprägten Charaktere - allen voran der Figur des "Mundl" - rasch zu einer originellen Fernsehgroteske, die niemanden in Östereich kalt ließ: Von zorniger Ablehnung bis zur begeisterten Zustimmung wurde die ganze Nation gespalten - um bei der nächsten Folge erst recht wieder vereint vor dem Bildschirm auszuharren. Obwohl alle Familienmitglieder bald bestens bekannt waren, blieb "Mundl" immer der wahre Star der Serie: ein nicht allzu goldenes Wienerherz am rechten Fleck und ein haarsträubend beherzter Zungenschlag - eh kloar! wurden zu seinem Markenzeichen.

Als Milieustudie der besonderen Art machten die "Sackbauers" Fernsehgeschichte. Entstanden ist die Serie in der ersten Bacher-Ära beziehungsweise in der Übergangszeit zu Intendant Oberhammer zwischen 1975-1977. Reinhard Schwabenitzky drehte 13 Folgen, wobei ein für damalige ORF-Verhältnisse sensationelles Kamera-Equipment eingesetzt wurde. Nicht zuletzt auch der Sorgfalt der damaligen Arbeit ist es zu verdanken, daß die Familienchronik der Sackbauers heute noch absolut sehenswert ist.

Nach 20 Jahren sind die zwei beliebtesten Mundl-Folgen nun als abendfüllender Film unter dem Originaltitel "Ein echter Wiener geht nicht unter" im Kino zu sehen.

"Stille Nacht" und "Jahreswende"

Edmund MUNDL Sackbauer plant das Weihnachtsfest. Vor allem möchte er Karlis Schwiegereltern, die Werners, endlich einmal im festlichen Rahmen in den Sackbauerschen Familienkreis einbeziehen. Das Ehepaar Werner hat aber Vorbehalte, vor allem Frau Werner traut Mundls spontanem Familiensinn nicht. Außerdem möchten die Werners Weihnachten lieber in 'ihrem' Kreis feiern. Auch bei Onkel Schani stößt Mundl auf unerwarteten Widerstand. Denn Schani möchte den Heiligen Abend lieber allein mit Frau Vejvoda verbringen. Und sogar Hanni Sackbauer und ihr Franzi haben eigene Weihnachtspläne.

Wird es für die Sackbauerschen diesmal ein einsames Fest geben? Wird der viel zu hoch gewachsene Christbaum ins Wohnzimmer passen? Und wird es das traditionelle Weihnachtsessen geben, oder doch lieber einmal etwas anderes? Für Mundl sind das alles keine Fragen, denn für ihn steht sowieso fest: "Wie unsere Familie Weihnachten feiert, des bestimm imma no i, vastehst ?!"

Vorerst gibt es jedenfalls eine Reihe unerwarteter Zwischenfälle, zum Beispiel trifft Vitus unangemeldet mit einem Christbaum aus Tirol bei den Sackbauerschen ein und präsentiert sich selber als Weihnachtsüberraschung. Mundl sieht seine Weihnachtsplanung dadurch zwar höchst gefährdet, aber schließlich treffen sich nach turbulenten Ereignissen alle Familienangehörigen der Sackbauers und der Werners zum aufregendsten Weihnachtsfest, das sie je erlebt haben...

Kaum haben Sackbauers und Werners Weihnachten überstanden, steht der Jahreswechsel schon vor der Tür. Wird den beiden Familien ein glücklicher Rutsch ins neue Jahr gelingen? Nach den Erfahrungen mit dem Weihnachtsfest hat man eigentlich keine besonderen Pläne für den Silvester. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Mundl und Herr Werner treffen sich zufällig beim Friseur. Und weil das Warten dort zu lang wird, geht man statt Haareschneiden gemeinsam einkaufen: Knallbunte Silvesterüberraschungen für einen gemütlichen Jahreswechsel. Der muß dann gleich zweimal gefeiert werden, weil die Küchenuhr durch einen Zwischenfall dem turbulenten Familienleben nachhinkt...

Die "Jungen" haben sich zu einem Kostümfest abgesetzt und so sind Herr und Frau Werner vorerst die einzigen Gäste der Sackbauers. Zum vermeintlichen 12 Uhr- Schlag begrüßen Mundl und Herr Werner das neue Jahr - gegen den Protest der Ehefrauen - stilgerecht mit einem kleinen privaten Feuerwerk. Doch kaum erfreut man sich gemeinsam an der lauten Lichterpracht - "Jö schau!" - trifft ein fehlgeleitetes Raketengeschoß zielsicher in die Vis-a-vis-Wohnung. Und prompt stehen schon wenige Minuten später zwei Polizisten im Sackbauerschen Wohnzimmer. Hausmeister Kurti kann die Amtshandlung gerade noch in die richtigen Bahnen lenken, als schon die nächste Überraschung über die festliche Runde hereinbricht....


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