Filmarchiv Austria

"Filmarchiv Austria" vereinigt nunmehr drei Institutionen und hat zusätzlichen Standort bekommen.

Kunststaatssekretär Peter Wittmann stellte heute (Mittwoch) vormittag in einer Pressekonferenz das neue Konzept des Österreichischen Filmarchivs vor. Unter der Bezeichnung "Filmarchiv Austria" wird die traditionsreiche Bewahrerinstitution des heimischen Filmerbes künftig mehr Aufgaben als bisher übernehmen. So wurden in den letzten Monaten die Sammlungen der "Austria Wochenschau", der Dokumentation Leutner und das "Bundesarchiv für den wissenschaftlichen Film" im neuen "Filmarchiv Austria" integriert. Eine zusätzliche neue Wirkungsstätte im Wiener Augarten soll das umfangreiche Bild- und Dokumentarmaterial künftig der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Wie Staatssekretär Wittmann betonte, sei die Zusammenführung der Institutionen im nunmehrigen "Filmarchiv Austria" ein gutes Beispiel für die Ziele der Kunstsektion im Bundeskanzleramt: "Es ist uns hier gelungen, vorhandene Strukturen, die sich teilweise überdeckt haben, zusammenzuführen. Ähnlich wie Museen für bildende Kunst solche Aufgaben inzwischen längst erfüllen, wird auch die moderne Mediathek des Filmarchivs den gestiegenen Anforderungen unserer Zeit gerecht werden. Wir wollen wegkommen von der Verwaltung, hin zu Serviceeinrichtungen", so Wittmann.

An eine Zusammenlegung des Österreichischen Filmmuseums mit dem Filmarchiv Austria sei "derzeit zwar nicht gedacht", eine stärkere Zusammenarbeit der beiden Innstitutionen jedoch durch einen Kooperationsvertrag angestrebt. Langfristig, so Wittmann, "wird auch die Zusammenführung der Ressourcen wie Bibliotheken und Sammlungen von Filmmuseum und Filmarchiv sicher das Ziel sein."

Ernst Kieninger, seit knapp einem Jahr der neue Geschäftsführer des Filmarchivs, sieht die Aufgabe seines Hauses nicht nur in der Erhaltung und Restaurierung des filmischen Bestandes. Mit einem Jahresbudget von 20 Millionen Schilling im Jahr 1998 will er das filmische Erbe mittels neuer Technologie erschließen. Ziel ist eine öffentlich zugängliche Bibliothek der Laufbilder im "Audiovisuellen Zentrum" im Wiener Augarten, während die traditionellen Standorte des Filmarchivs, wie das Filmlager in Laxenburg und die Vorführräume in der Wiener Rauhensteingasse weiter genutzt werden sollen.

Organisiert ist das Filmarchiv Austria nach wie vor als privater Verein, in dem jetzt allerdings verstärkt Vertreter der Subventionsgeber einbezogen sind. Das Budget des kommenden Jahres besteht aus Zuwendungen des Bundeskanzleramtes in der Höhe von 12 Millionen Schilling sowie aus den durchschnittlichen Jahreserlösen der Austria Wochenschau in der Höhe von rund 3,5 Millionen und Einnahmen des Bundesarchives für den Wissenschaftlichen Film von etwa 2,5 Millionen Schilling. Die offzielle Eröffnung des "Audiovisuellen Zentrums" im Wiener Augarten findet morgen abend (Donnerstag) statt.

S.Pyrker, 08.10.1997


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